Angkor Wat ist nicht nur die bekannteste und größte Tempelanlage in Kambodscha. Angkor Wat ist – was viele nicht wissen – der größte Hindutempel der Welt! Erbaut zwischen 850 und 1200 ist das zum Weltkulturerbe gehörende Vermächtnis des Khmer-Königreichs eine der berühmtesten religiösen Stätten der Welt.

Die meisten Besucher haben nur eine vage Vorstellung von der Tempelanlage, wenn sie in Siem Reap ankommen. Die kleine Stadt ist nur 6 km entfernt und dient in der Regel als Ausgangspunkt für den Besuch von Angkor Wat. Viele haben das berühmte Bild des Haupttempels von Angkor Wat mit seinen fünf Türmen (drei von vorne sichtbar) im Kopf, und wissen nicht, dass alle zu Angkor gehörenden Tempel sich tatsächlich über ein Gebiet von mehr als 400 km² erstrecken.

Angkor Wat: Eintrittspreis

Um diesen enormen archäologischen Park zu erkunden, reicht ein Tag bei weitem nicht aus. Die Tickets für Angkor Wat wurden zugunsten der Besucher in drei praktische Kategorien eingeteilt: ein Tagesticket (20 USD) für diejenigen, die nach einem Tag genug von Tempeln haben, ein 3-Tages-Ticket (40 USD) für alle, die sich einen guten Überblick über die Tempelanlage verschaffen wollen und ein 7-Tages-Ticket (60 USD) für Geschichtsfans, die so viele Stätten Angkors wie möglich besichtigen wollen.

Die Betreiber des Parks haben auch eine besucherfreundliche Handhabung gewählt, was die Nutzung der Tickets angeht: Ein 3-Tages-Ticket kann über einen Zeitraum von sieben Tagen genutzt werden, und ein 7-Tages-Ticket kann innerhalb eines Monats genutzt werden. Somit muss man nicht an drei oder sieben aufeinanderfolgenden Tagen Tempelbesichtigungen planen, und auch der größte Fan der Geschichte des Khmer-Königsreichs ist dankbar für eine Pause, egal ob man diese entspannt am Hotelpool verbringt, über Siem Reaps Märkte schlendert oder die schwimmenden Dörfer auf dem nahegelegenen See Tonle Sap besucht.

Wie kann man Angkor Wat am besten besichtigen?

Die Auswahl an Touren für Angkor Wat ist nicht nur in Siem Reap unwahrscheinlich groß, auch im Internet findet man verschiedene Touranbieter, die Tempeltouren auf Englisch oder Deutsch anbieten. Wir würden jedoch empfehlen, mit der Buchung eines Reiseführers zu warten, bis man vor Ort ist. Während einige internationale Reiseunternehmen im Internet über 50 USD für eine Tour mit Reiseführer verlangen, kann eine ähnliche Tour in Angkor Wat für einen Bruchteil des Preises gebucht werden. Jeden Morgen finden sich Dutzende Reiseführer vor den Toren Angkor Wats ein, die ihre Dienste den ankommenden Touristen anbieten – und viele haben erstaunlich gute Sprachkenntnisse. Wir haben Ausführungen der Guides auf Spanisch, Deutsch und Japanisch gehört. Die Reiseführer, die in Angkor Wat direkt gebucht werden können, sind alle zertifiziert und kosten 20 USD pro Tag (unabhängig davon, wie viele Personen in der Gruppe sind).

Eine Tour ist in Angkor Wat auf jeden Fall eine gute Investition, da die örtlichen Führer über ein umfangreiches Wissen über das Königreich von Angkor verfügen und man viele der Wandmalereien und über 800 Flachreliefs (Basreliefs) alleine kaum entziffern könnte. Es gibt bei Angkor Monuments auch einen sehr guten Online-Führer in Englisch.

Tuktuk-Tour

Wenn man sich vorab mit der Geschichte Angkors beschäftigt hat, reicht es aus, ein Tuktuk zu mieten und sich vom Fahrer zu den gewünschten Tempeln bringen zu lassen. Die Fahrer berechnen 15 USD (Stand 2012) für einen ganzen Tag im kleinen Rundkurs – den Haupttempeln von Angkor einschließlich Angkor Wat, Ta Phrom und Angkor Thom (Links zu Wikipedia) und 20 USD pro Tag für den großen Rundkurs (zu den weiter entfernten Stätten) und warten vor dem jeweiligen Tempel, bis man bereit ist, sich den nächsten Tempel anzuschauen.

Entscheidet man sich für eine Tuktuk-Tour, ist es ratsam, 5 USD in eine Kopie des detaillierten Buches „Ancient Angkor“ zu investieren, die an vielen der Verkaufsstände vor den Tempeln und bei den unzähligen kambodschanischen Kindern, die Postkarten und Bücher verkaufen, erhältlich ist. Das Buch enthält alle Informationen zur Geschichte, Architektur und Religion von Angkor und macht es einfacher für den Besucher zu verstehen, welchen Zweck die einzelnen Stätten und Tempel hatten, unter welchem König sie erbaut wurden, wie alt sie sind und wie die verwendeten Symbole zu lesen sind.

Zeitplanung und Kartenmaterial

Hat man einen sehr engen Reiseplan oder möchte man wirklich nur den Haupttempel sehen, reicht das 1-Tages-Ticket natürlich aus. Ein Tag ist genug, um Angkor Wat zu sehen, die berühmten Buddhagesichter von Bayon und Ta Phrom. Wenn man körperlich fit ist und einem die Hitze Südostasiens nichts ausmacht, kann man diese drei Anlagen auch mit dem Fahrrad besichtigen. Ein Rad kann vielerorts in Siem Reap für 1 USD pro Tag gemietet werden (2 USD für etwas stabilere Räder), und die 6 km zu den Tempeln fahren sich gut – solange man die Mittagshitze meidet. Man muss allerdings bedenken, dass sich selbst die Hauptanlagen über eine Strecke von gut 10 km erstrecken und dass man mit den 6 km zurück nach Siem Reap über 20 km radelt.

Hat man mehr als nur einen Tag zur Verfügung, ist es empfehlenswert, für die erste Erkundung von Angkor Wat einen Reiseführer zu mieten und die nächsten Tage die weiteren Tempel auf eigene Faust zu erkunden. Die alte Königshauptstadt Angkor Thom mit den Tempeln von Bayon ist ein guter Ausgangspunkt, um einen ersten Überblick zu bekommen. Man kann die Massen vermeiden, die Angkor Wat in den Morgenstunden besuchen, wenn man nach der Besichtigung von Angkor Thom als nächstes den Dschungeltempel Ta Phrom erforscht und am Nachmittag Angkors Haupttempel besichtigt, wenn die meisten Touristen schon wieder zurück in ihren Hotels sind.

Hochaufgelöste Karte der Tempel von Angkor als PDF (Danke an tripangkor.com)

In den darauffolgenden Tagen kann man sich dann auf die weiter entfernten Tempel konzentrieren, wie zum Beispiel Preah Khan, Pre Rup oder Banteay Srei (Links zu Wikipedia). Andere Highlights sind der oft fotografierte Sonnenaufgang über Angkor Wat (das frühe Aufstehen um 4:30 Uhr lohnt sich!) und der Sonnenuntergang über Phnom Bakheng in Angkor Thom.

Traumteiler-Tipp: die Aussichtspunkte auf dem Tempel füllen sich bei beiden schnell. Es empfiehlt sich, zeitig zu kommen.

Auf der Suche nach einer gut aufgelösten Karte der Tempel von Angkor verzweifelte Patrick von TripAngkor beinahe, sodass er kurzerhand selbst eine erstellte. Er hat sie uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt, ihr könnt sie euch hier ansehen und herunterladen und damit eure eigene Route zusammenstellen.