Spätestens nach diesem Artikel seid ihr voll mit uns im Camperleben, versprochen!

Wir wollen euch beschreiben, wie wir einen Tag in Australien beginnen und wie wir ihn beenden. Was wir zwischendurch machen, ob wir fahren, einen Ausflug machen oder auch mal gar nichts, ist eigentlich gar nicht so interessant. Bereit? Los geht’s!

  • Kurz vor 6:00 Uhr: Die Sonne geht auf. An wolkenlosen heißen Tagen erwärmt sie unsere Gabi so sehr, dass wir kurz danach vor lauter Hitze aufwachen.
  • Kurz nach 6:00 Uhr: Die Vögel fangen an zu kreischen. Es gibt Papageien, Kakadus, Lorikeets, Elstern, Raben und noch viele andere Vogelarten, die wir nicht mit Namen kennen. Manche schreien wie ein kleines Kind, andere krächzen wie Blacky von den Drei Fragezeichen, andere pfeifen, wie Vögel eben pfeifen. Aber alle zusammen machen einen unglaublichen Lärm.
  • Wir drehen uns nochmal um und hoffen, dass die Vögel bald woanders weiterkreischen.
  • 6:30 Uhr: Die Nachbarn sind wach oder wurden durch ihre eigenen Kinder geweckt. Jetzt wird dort Frühstück gemacht und gespielt. Wir ziehen uns die Decke oder den Schlafsack über den Kopf.
  • 7:00 Uhr: Mein Wecker klingelt, sicherheitshalber. Wie unnötig. Wir bleiben liegen.
  • 7:30 Uhr: Trotz der Vorhänge an den Fenstern wird es hell in unserer Gabi, manchmal zusätzlich noch unerträglich heiß. Wir stehen auf, ich zuerst. Dabei streife ich mit dem Kopf den DVD-Player und beschimpfe ihn kräftig. Ich steige in meine Schuhe und mache die seitliche Schiebetür auf.
  • Marsi kommt nach und muss bestimmt ganz dringend auf die Toilette. Ein paar Minuten später kommt sie wieder vom Toilettenhäuschen zurück.
  • Wir verstauen, was wir während der Nacht bei uns hatten: Autoschlüssel, Taschenlampen, MP3-Player, Miniru, Bruno und Bubu.
  • Wir schließen Gabis Fahrerkabine auf und holen die beiden Campingstühle vom Fahrersitz.
  • Wir hängen Decke und/oder Schlafsäcke an die frische Luft.
  • Ich suche meine Klamotten oder nehme mir neue und gehe in die Dusche. Vorher suche ich wie jeden Morgen verzweifelt die Tüte mit dem Duschzeug, bis Marsi mir zeigt, dass sie genau dort hängt, wo sie immer hängt.
  • Marsi klappt den vorderen Teil von Gabis Stauraum auf und holt Gaskocher, Teller, Besteck. Im Kühlschrank ist der Rest: Milch, Butter, Eier, was man eben so braucht.
  • Ich bin währenddessen in der Dusche: Der Duschkopf hängt so tief, dass ich mich bücken muss, um die Haare zu waschen. Beim Abtrocknen wünsche ich mir ein richtiges Handtuch her, denn dieses moderne Mikrofaser-Ultraleicht-Handtuch macht nicht wirklich trocken.
  • Als ich zurückkomme, sind die noch nassen Füße und Schuhe schon wieder voller Sand, Blätter und Gras.
  • Marsi übernimmt die Duschtüte und geht in die Dusche.
  • Ich koche in der Zwischenzeit heißes Wasser und Spiegeleier. Bis Marsi kommt, habe ich schon den ersten Kaffee (aus gefriergetrocknetem Pulver) gemacht und fast ausgetrunken, außerdem ein ungetoastetes Toastbrot mit Vegemite gegessen.
  • Marsi kommt von der Dusche zurück.
  • Wir hängen die Mikrofaser-Handtücher zum Trocknen auf, nach dem Duschen haben sie das 1000-fache ihres Eigengewichts an Wasser aufgesaugt.
  • Wir frühstücken gemütlich.
  • Wenn wir zufällig gerade WiFi umsonst haben, checken wir kurz unsere E-Mails.
  • Ich packe alles Frühstücksgeschirr, suche Spüli und Schwamm und gehe zum Spülbecken in der Camp Kitchen. Dort mache ich fachmännisch den Abwasch.
  • Marsi verstaut währenddessen die Frühstücksutensilien.
  • Marsi baut das Zelt von der Heckklappe ab und verstaut es in der Hülle. Schlafsäcke, Decke, Kissen und das Zelt kommen hinten aufs Bett.
  • Ich bringe das Geschirr, Marsi räumt es an seinen Platz.
  • Wir stellen noch ein paar Getränke in den Kühlschrank und klappen den vorderen Teil des Betts zu.
  • Miniru, Bruno und Bubu setzen sich vorne links ans Fenster, wo sie rausschauen können.
  • Wir räumen die Jacken, die alle über meiner Gitarre auf dem Beifahrersitz hängen, nach hinten aufs Bett.
  • Die Gitarre kommt vom Beifahrersitz nach hinten, ebenso mein Hut (der war auf der Ablage unter der Windschutzscheibe).
  • Die Handtücher sind schon trocken, wir legen sie auf die kleine Rückbank hinter den Fahrersitz. Wenn sie noch nicht trocken sind, werden sie dort bestimmt von alleine trocknen.
  • Wir gehen nochmal auf die Toilette, man weiß ja nie.
  • Wir putzen uns die Zähne, entweder am Auto oder im Badhäuschen des Zeltplatzes und verräumen unseren Kulturbeutel.
  • Wir füllen bei Bedarf unsere Wasserkanister auf und verstauen sie.
  • Die Campingstühle werden zusammengefaltet und kommen hinten aufs Bett, die Heckklappe wird geschlossen.
  • Der Tisch wird zerlegt, die Beine eingeklappt und zwischen Sitze und Rückbank geschoben.
  • Wir schließen die Seitentür.
  • Marsi steigt ein (Fahrerseite), ich steige ein (Beifahrerseite).
  • Beim Starten von Gabi wird angezeigt, dass eine Tür nicht richtig geschlossen ist. Ich steige aus, schiebe die Seitentür mit Schwung zu und steige wieder ein.
  • Das Türen-Warnlicht ist immer noch an, ich steige nochmal aus und schiebe die Tür mit noch mehr Schwung zu.
  • Marsi meckert, dass sie durch den Rückspiegel nichts sieht, weil Schlafsack und Stühle ihr die Sicht versperren.
  • Ich steige wieder aus, öffne die Heckklappe, verräume die Stühle etwas anders, drücke den Schlafsack zusammen und steige wieder ein.

Das war’s! Wir sind bereit für den Tag!

Und bevor wir euch zumuten, auch noch zu lesen, wie es am Abend zugeht, wenn wir ankommen, möchten wir eure Fantasie anregen: Die meisten der Punkte könnt ihr in umgekehrter Reihenfolge, von unten nach oben, einfach übernehmen und schon liegen wir im Bett und sind schlafbereit!