Im Oktober 2011 haben wir unsere erste Weltreise beendet. Bis auf ein kleines Polster auf dem Konto waren wir blank. Das Gefühl war anfangs gar nicht so prickelnd, doch spätestens als wir beide wieder angefangen hatten zu arbeiten, war alles wieder gut. Irgendwie haben wir es geschafft, in weniger als 3 Jahren wieder so viel Geld anzusparen, dass wir im September 2014 erneut aufbrechen konnten.

Und das, obwohl wir zwischen den Reisen nicht sehr sparsam gelebt haben: Die Ablösung von Marsis Bafög-Schulden, ein neues (gebrauchtes) Auto, eine Spiegelreflexkamera, diverses Musikequipment, neue Handys, 2 neue iMacs, 2 neue Laptops, ein 3-Wochen-Trip nach Nepal und viele kürzere Urlaube haben uns mal locker einen fünfstelligen Betrag gekostet.

Im Juni 2013 kam Darian zur Welt, unser Sonnenschein-Nachwuchs-Weltenbummler. Eine weitere Weltreise schien zunächst unerreichbar, denn ab diesem Zeitpunkt sollte es mit dem Konto wieder abwärts gehen. Kinderwagen, Kinderbett, Kleidung und Babynahrung, dafür gibt man schon mal ein kleines Vermögen aus. Im Sommer kauften wir für Dari einen Fahrradanhänger und für Marsi auch gleich ein neues Fahrrad dazu, schon wieder ein Vermögen.

Recht bald hatten wir gemeinsame Elternzeit: Marsi war von Darians Geburt an zu Hause, ich ging knapp 5 Monate später in Elternzeit. Die gemeinsame Zeit dauerte bis zu seinem 2. Geburtstag. Für alle, die jetzt schon anfangen zu rechnen: Nein, von Elterngeld und Kindergeld wird man nicht reich.

Wir haben beide als Selbständige gearbeitet, vor der Elternzeit neben unseren Hauptjobs und auch während der Elternzeit, um das Elterngeld aufzustocken. Das ist innerhalb definierter Grenzen problemlos möglich. Dadurch haben wir es geschafft, bis Anfang 2014 wieder eine beachtliche Summe anzusparen. Dass es mit dem Konto nach der Geburt eines Kindes automatisch bergab geht, ist ein Gerücht. Wir ließen es Dari an nichts fehlen und trotzdem konnten wir im April 2014 im Reisebüro sitzen und unsere monatelang geschmiedeten Pläne konkret werden lassen: Wir kauften uns 2 Round-The-World-Tickets, Dari war ja noch unter 2 und konnte fast umsonst mitfliegen.

Unsere Wohnung wollten wir dieses Mal nicht untervermieten wie bei der ersten Weltreise. Wer weiß, ob Dari das Reisen gefallen würde? Was würden wir tun, wenn wir die Reise vorzeitig abbrechen müssten? Wir beschlossen, die Miete während der Reise weiterzuzahlen und uns den Stress mit Wohnungssuche und Aus- und Einzug zu ersparen. Die geplanten 8 Monate Reise waren viel zu kurz, um über einen Wohnungswechsel nachzudenken.

Gegen Ende der Reise beschlossen wir, ein paar Wochen früher nach Hause zu kommen als ursprünglich geplant. Schlussendlich waren wir nicht 8 Monate auf Weltreise, sondern nur knapp 7 Monate. 207 Tage, um genau zu sein.

Als wir unterwegs waren, kam das bewährte System zur Verfolgung unserer Kosten wieder zum Einsatz. Dadurch können wir jetzt ganz einfach auf dem letzten Reiter unserer Excel-Tabelle nachschauen, wie viel wir auf der Reise ausgegeben haben.

7 Monate Weltreise mit Kind kosten 38.384 Euro.

Diese Summe bezieht sich auf unsere Weltreise zu dritt, für alle zusammen und nicht pro Person. Enthalten sind alle Flüge, Transportkosten, Ausflüge, Sightseeing, Essen, Souvenirs, Unterkünfte, Krankenversicherung.

Ihr habt unseren Artikel über die Kosten einer Weltreise gelesen? Dann ist euch vielleicht aufgefallen, dass die dort genannte Summe gar nicht so viel höher ist als die oben genannte. Wir haben also für 12 Monate Weltreise zu zweit nur ein bisschen mehr ausgegeben als für 7 Monate zu dritt. Das hat mehrere Gründe:

  • Reisen mit Kind ist teurer, keine Frage. Der normale Reisealltag ist aber weit weniger teu(r)er als wir angenommen hatten und hat sicherlich nur einen kleinen Anteil an dieser Kostensteigerung.
  • Statt wie auf der ersten Reise 4 Wochen (Australien) und 6 Wochen (Neuseeland) im Campervan zu verbringen, wollten wir diese Reiseart auf der zweiten Reise länger genießen: Wir waren 5 Wochen (Australien), 2 Wochen (Tasmanien) und gut 10 Wochen (Neuseeland) mit dem Camper unterwegs. Hierfür geht unglaublich viel Geld drauf. Das ist der Hauptgrund dafür, dass wir mehr Geld ausgegeben haben.
  • Öfter als früher wählten wir in Südostasien das Flugzeug als Transportmittel, auch wenn wir mit Bus oder Bahn unser Ziel hätten erreichen können. Fliegen in Asien ist zwar günstig, aber immer noch sehr viel teurer als die Straße bzw. die Schienen.
  • Wir waren 3 Wochen in einem noblen Hotel auf der thailändischen Insel Ko Samui.
  • Der schwache Euro hat uns in allen Ländern eine ganze Stange Dollar/Baht/Kip mehr gekostet. Bekamen wir 2011 beispielsweise noch 1,80 NZD (Neuseeländische Dollar) für einen Euro, waren es Anfang 2015 weniger als 1,50.

Visakosten hatten wir auf der zweiten Weltreise nur in Laos, 80 Euro bezahlten wir beim Grenzübergang nach Vientiane. Unsere Round-The-World-Tickets kosteten uns insgesamt 3.505 Euro, Umbuchungsgebühren von unterwegs aus in Höhe von 442 Euro kamen noch dazu. Diese Kosten sind in der oben genannten Summe enthalten.

Wir wiederholen den ersten Absatz dieses Beitrags und verändern nur den Zeitpunkt: Im April 2015 haben wir unsere zweite Weltreise beendet. Bis auf ein kleines Polster auf dem Konto waren wir blank. Das Gefühl war anfangs gar nicht so prickelnd, doch spätestens als wir beide wieder angefangen hatten zu arbeiten, war alles wieder gut.

Hier hören wir auf, denn ob der Satz „Irgendwie haben wir es geschafft, in […] Jahren wieder so viel Geld anzusparen, dass wir […] erneut aufbrechen konnten“ nochmals stimmen könnte, werdet ihr spätestens in ein paar Jahren erfahren! ;-)

Demnächst verraten wir euch auch die Durchschnittskosten der einzelnen Länder unserer zweiten Weltreise: Singapur, Australien, Neuseeland, Thailand und Laos.