Unser Spanischkurs ist seit Freitag vorbei. 2 Wochen Schule liegen hinter uns, an den letzten Tagen haben wir im Kurs nochmal richtig Gas gegeben. Spanisch fühlt sich jetzt besser an, wir verstehen viel mehr und können uns auch deutlich besser ausdrücken. Für den Wirtschaftsteil der Zeitung reicht es zwar noch nicht, aber der interessiert uns ja nicht einmal zu Hause in Deutschland.

Es ist Samstag, der erste freie Tag dieser Woche. Wir machen bei schönem Wetter einen Ausflug zu den Ruinen, die wir schon vor einer Woche gesehen haben. Wir wollen heute Q’enqo sehen, denn dafür hat die Zeit beim letzten Mal nicht mehr gereicht.

Wir gehen zu Fuß durch Cusco Richtung Norden, die steilen Treppen hinauf, bis wir links Sacsayhuamán und rechts den Cristo Blanco sehen. Dort passt uns die junge Peruanerin Jenny ab, sie will uns überreden, für 20 PEN (5 Euro) pro Person die Ruinen mit dem Pferd zu besuchen. Marsi ist äußerst skeptisch, ich hingegen gar nicht. Wir haben beide keine Erfahrung mit Pferden und wissen nicht, was auf uns zukommt. Schließlich trauen wir uns, laufen mit Jenny ein paar hundert Meter zu einer Ranch und schütteln unserem Pferdeführer Miguel die Hand. Der sympathische junge Peruaner zeigt uns unsere Pferde, eine Minute später sitzen wir schon darauf: Marsis Pferd heißt Coca-Cola, ich reite die nächsten Stunden auf Solitario.

Es geht steil bergauf, der Weg ist alles andere als gut, viele große und kleine Steine und Löcher können den Pferden aber nichts anhaben. Weiter oben wird der Weg besser und wir erkennen die Landschaft wieder, denn schon letzte Woche sind wir hier entlanggelaufen. Wir besuchen ein paar Höhlen und reiten weiter zum Templo de la Luna. Viele andere Touristen treffen wir heute nicht, wir können die fantastische Landschaft richtig genießen.

Q’enqo lassen wir auch heute wieder aus und beschließen, diesen Tempel zusammen mit Julia zu besuchen, die in ein paar Tagen zu uns kommen wird.

Am Nachmittag kehren wir zur Ranch zurück, mein Hinterteil tut jetzt schon ordentlich weh. Aber ich hatte viel Spaß auf dem Pferd, denn für schnellere Gangarten als Schritt war Solitario ohnehin viel zu faul. Für Marsi allerdings steht fest: Nie wieder! Vor allem der holprige Weg nach oben und später wieder nach unten hat ihr ordentlich zugesetzt.

Gerade planen wir eine lange Tour zum Machu Picchu. Wenn alles klappt, trekken wir am 24. Juli für 10 Tage durch die peruanischen Anden bis zu den berühmten Inka-Ruinen. Mit uns kommen Guides, Köche und Pferde, die Essen, Ausrüstung und Camping-Equipment transportieren. Wir schlafen in Zelten und haben weder Strom noch fließendes Wasser. Wir werden sehen, ob Marsi beim Überqueren des mit 4.600 m höchsten Passes nicht doch noch einmal ganz freiwillig auf eines der Pferde steigt, weil es einfach bequemer ist.

Hier findet ihr ein paar Fotos unseres Ausflugs: