Nachdem wir unseren Annapurna-Trek aus gesundheitlichen Gründen verkürzen mussten, wollen wir unbedingt noch einmal eine Runde drehen. Hier in der südlichen Annapurna-Region gibt es unzählige schöne Strecken, die man als Tagesausflug oder in mehrtägigen Treks gehen kann.

Selbst organisiert: 3 Tage, 2 Nächte

Wir haben uns für den Panchase-Trek entschieden, 3 Tage und 2 Nächte, Start- und Zielpunkt ist Pokhara. Das Gebiet gehört nicht zur „Annapurna Conservation Area“, wir brauchen also keine besonderen Permits. Wir entscheiden, den Trek alleine zu gehen, ohne Guide und ohne Porter. Gepäck für 3 Tage können wir locker alleine tragen und den Weg werden wir schon finden.

Viel schreiben wollen wir über den Trek nicht, denn das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung, wenn auch nur einen dünnen Strich. Regen haben wir zwar nicht, aber wie bereits während der Tage zuvor in Pokhara haben wir bis auf wenige Ausnahmen durchgehend Nebel, der die Sicht auf die nördlich gelegenen Annapurna-Berge versperrt. Trotzdem erhaschen wir ab und an einen kurzen Blick durch die Wolken auf die bekannten Gipfel.

Zu weit gelaufen 

Ein Highlight möchten wir euch aber keinesfalls vorenthalten:

Nach der ersten Nacht in Badaure laufen wir gut gelaunt los. Lächerliche 400 Höhenmeter soll es heute nach oben Richtung Panchase gehen, nicht länger als 3 Stunden werden wir insgesamt brauchen. Dachten wir zumindest. Nachdem die 400 Höhenmeter zumindest vom Gefühl her schon längst hätten vorbei sein müssen, weisen uns Schilder den Weg nach Panchase immer noch nach oben. Auch Dorfbewohner bestätigen immer wieder, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es geht immer weiter bergauf, unaufhörlich, Felsen, Treppen, Steine, so weit das Auge reicht. Über Marsis deshalb schlechter werdende Stimmung könnten wir einen eigenen Artikel schreiben.

Schließlich kommen wir an. Statt 3 Gästehäusern in einem gemütlichen nepalesischen Dorf erwartet uns nur ein großer Bau, von dem wir nicht so genau wissen, wozu er dient. Und ein Helipad, ein Hubschrauber-Landeplatz. Wir fragen 2 Arbeiter, ob dies Panchase sei. Ungläubig nehmen wir das Ja hin. Ein Blick auf die am Haus angebrachte, gut aufgelöste Karte bringt uns darauf, dass wir zwar in Panchase sind, aber nicht im „unteren“, sondern im „oberen“. Wir haben uns also verlaufen, sind statt 400 Höhenmeter mal schlappe 1000 aufgestiegen und demnach noch 600 unnötige Höhenmeter nach unten vom eigentlichen Ziel entfernt.

Eine gute halbe Stunde später kommen wir schließlich an im „unteren“ Panchase und freuen uns auf eine Nacht in einem gemütlichen Dorf: Wir wohnen in einer Lehmhütte, alles ist feucht, die Matratzen steinhart, Elektrizität gibt es hier nicht, das kleine Feuer in der Küche und der Mond sind neben unserer Taschenlampe die einzigen Lichtquellen. Was will man mehr?