Dieser Artikel ist erstaunlich wenig technisch. Es geht weder um Taktraten von CPUs noch um Festplattengrößen oder Leistung von Grafikkarten. Es geht darum, ein Laptop so einzusetzen, dass es einen im (Reise-)Alltag unterstützt und nicht belastet. Ich habe über Jahrzehnte Erfahrungen mit dem Mac gesammelt. System 7.5.3 war mein erstes Mac OS. Das war 1996. Ein Baustein mit 16 MB RAM war damals noch eine richtig große Investition und standardmäßig waren CD-ROM-Laufwerke mit einfacher Geschwindigkeit verbaut, ein CD-Brenner war Luxus.

Blick über den Tellerrand

Seither bin ich Apple treu geblieben, habe die Umstellung vom klassischen Mac OS auf Mac OS X und den Wechsel von PowerPC auf Intel mitgemacht und mich stets darüber gefreut, wie viel vorteilhafter das System gegenüber allen anderen war und ist. Ich habe viel Erfahrung mit Windows 95/98/NT und allem, was danach kam. Ich habe mit Suse, Ubuntu, Debian und Fedora (alles Linux-Varianten) gearbeitet. Jedes System hat irgendwo seine Vorteile. Für einen Kreativen aber ist Windows einfach viel zu wenig ergonomisch und Linux viel zu komplex. Und sonst bleibt nicht viel.

macOS, das Glanzstück von Apple

Ich bin ganz bestimmt kein Apple-Jünger, obwohl ich inzwischen auch deren Mobilgeräte (ein iPhone und ein iPad) benutze. Niemals würde ich vor einem Apple Store übernachten, nur damit ich als erster das neue iPhone bekomme. Allerdings stehe ich auf die Computer von Apple (Mac genannt) und deren Betriebssystem macOS (wie es heute geschrieben wird). Wie viele Diskussionen habe ich mit Freunden und Bekannten geführt über das Für und Wider eines Macs. Schlussendlich ist mein wichtigstes Argument für Apple ein ganz einfaches: Es funktioniert. Und wenn man bereit ist, ein kleines bisschen tiefer einzusteigen, sind sogar die – auch bei Apple hin und wieder auftretenden – Probleme mit Leichtigkeit gelöst.

Der größte Unterschied zwischen den Computern von Apple und denen mit Windows liegt darin, dass es bei Apple eine abzählbare Kombination von Hardwarekomponenten gibt, mit denen das Betriebssystem zusammenarbeiten muss, während von Windows erwartet wird, dass es sich mit nahezu allen erhältlichen Komponenten verträgt. Acer, HP, Dell, Lenovo und wie die großen Computerhersteller alle heißen mögen, auf ihren Systemen läuft das gleiche Windows, die Hardware darunter ist aber völlig unterschiedlich.

Apple hingegen wählt die Komponenten aus und schnürt damit fertige Pakete, die man dann als iMac, MacBook (mit oder ohne Air/Pro), Mac mini oder Mac Pro kaufen kann. Ein paar wenige Sonderkonfigurationen gibt es zwar – mehr RAM, eine größere Festplatte, eine andere Grafikkarte etc. – trotzdem ist die Anzahl der möglichen Kombinationen überschaubar. Wo sich manche bevormundet fühlen und die Vielfalt vermissen, sehe ich einen riesengroßen Vorteil: Apple kennt seine Hardware und kann sein Betriebssystem auf die kleine Auswahl hin optimieren. Und genau das merkt man beim täglichen Arbeiten.

Ob ein Mac dann noch schick aussieht als ein anderer Computer und als Mobilrechner noch ein paar Gramm leichter und ein paar Millimeter flacher ist, hat für mich keine große Bedeutung. Ich will damit arbeiten und ich will, dass es funktioniert. Und das tut es. Inhaltslose Fehlermeldungen, Treiberprobleme, unübersichtliche Dialoge, Neustarts bei kleinen Konfigurationsänderungen … das muss doch nicht sein.

Peripherie

Leider kaufe ich mir viel zu selten neue externe Hardware, um sie an meinen Mac anzuschließen. Ein neuer Drucker, ein neues Audio-Interface? Im Bereich Peripherie spielt der Mac einen wertvollen Trumpf aus: Anschließen, geht. In aller Regel funktioniert das so. Es gibt nur noch eines, über das ich mir noch weniger Gedanken machen muss als über Gerätetreiber, und das sind die Interrupts, mit denen man unter Windows ab und an kämpfen muss. Wer kapiert das schon?

Neue Versionen von macOS

Einmal pro Jahr veröffentlicht Apple eine neue Version des Betriebssystems macOS. Diesen kurzen Zyklus halte ich für viel zu kurz, die meisten Mac-User werden mir zustimmen. Ich warte meist ein halbes Jahr mit dem Update meiner Systeme, bis ich mir sicher sein kann, dass auch Spezialsoftware, wie ich sie zum Beispiel im Tonstudio benötige, angepasst wurde. Oder ich überspringe einfach eine Version, man muss ja nicht aktualisieren.

Updates

Aber was ist mit den Updates des Systems und der Software innerhalb einer Version? Wie kann man dafür sorgen, dass beides stets auf dem aktuellen Stand ist? Auch das ist bei macOS einfach: Systemupdates werden im AppStore angezeigt und können darüber geladen werden. Fertig. Auch Updates für alle installierte Software, die über den AppStore gekauft wurde, werden so eingespielt.

Die Aktualisierung von Software, die nicht über den AppStore gekauft wurde, erfolgt über die Software selbst: Die meisten Programme verfügen über eine Einstellung, ob und wie oft auf Aktualisierungen geprüft werden soll. Ist eine neue Version vorhanden, kann man diese aktualisieren, mit einem Klick ist das erledigt.

Nur wenige Programme, wie beispielsweise meine Tonstudio-Software, weisen mich nicht automatisch auf neue Versionen hin. Hier muss ich regelmäßig selbst nach Updates suchen und sie gegebenenfalls aktualisieren. Das ist die Ausnahme und trifft nach meiner Erfahrung heute nur noch auf wenige spezialisierte Programme zu.

Die Verwaltung des Systems ist bei macOS also nicht nur einfach, sondern äußerst benutzerfreundlich und geradezu einladend. Besonders auf einer Reise legt man großen Wert auf ein funktionierendes System und möchte sich nicht mit komplizierten Aktualisierungen beschäftigen.

Backups: Ein Kinderspiel

Wie oft frage ich Freunde aus dem Windows-Lager, ob sie denn auch ihre Daten regelmäßig sichern, um bei einem Datenverlust schnell wieder einsatzfähig zu sein. Die Antwort ist meist: „Nein, ich habe keine Ahnung, wie das geht.“ Zusammen mit der Hoffnung, dass schon nichts passieren wird, halte ich das für hochgefährlich.

Für den ganz ordinären Computerbenutzer hat Apple sich etwas einfallen lassen, das selbst den letzten Backup-Muffel überzeugen wird. Einzig in einen externen Datenträger für das Backup muss man investieren, den gibt es heute überall für kleines Geld. Dieser wird an einen Mac angeschlossen und der Rest geht fast von alleine und wie von Zauberhand: TimeMachine, die Zeitmaschine, fragt ganz automatisch, ob die neue Festplatte für Backups verwendet werden soll. Mit wenigen Klicks ist TimeMachine eingerichtet und sorgt selbständig dafür, dass bei einem Festplattencrash nicht mehr als eine Stunde Arbeit verloren ist. Auch für die Einrichtung eines neuen Macs kann die Backup-Festplatte verwendet werden, damit man nicht alle Daten und Programme erneut installieren muss. Ist das nicht praktisch?

Zumindest fast perfekt

Abschließend möchte ich all den Kritikern, Nörglern und Apple-Feinden vorgreifen, die diesen Beitrag lesen und bei jedem zweiten Absatz schon mit erhobenem Finger und einem „Aber …“ auf den Lippen am liebsten meine Nummer wählen würden, um mir mit Gegenbeispielen zu widersprechen: Selbstverständlich funktioniert auch auf einem Mac einmal etwas nicht. Und manchmal kann es sogar richtig kompliziert sein, ein Problem zu beheben. Aber wie oft tritt das auf? Und wie einfach lassen sich Probleme lösen, bei denen man sich auf anderen Betriebssystemen schon die Zähne ausgebissen hat?

Für uns funktioniert der Mac fantastisch. Er unterstützt uns, wenn wir kreativ sein wollen und ist uns stets ein treuer Gefährte, auch und vor allem auf einer (Welt-)Reise. Dafür geben wir gern ein bisschen mehr aus, denn am Ende zahlt es sich aus.